Montag, 14. Oktober 2013

Peng Hu - Die Erste

 Peng Hu wird auch als die Philippinen von Taiwan bezeichnet - ob das wohl so stimmt?

Vorletztes Wochenende habe ich mir mit Dominik und Till den Freitag frei genommen, um ein verlängertes Wochenende auf Peng Hu zu verbringen. Da ich aber Mittwoch wieder direkt los nach Hualien bin, hatte ich gar keine Zeit, das Wochenende schriftlich festzuhalten (hartes Leben, ich weiß). Da ich aber natürlich ein moderner Zeitgenosse bin, habe ich mir die Blogger App geholt. So ist dieser Post in drei verschiedenen Hostels entstanden.

Aber zur Sache. Peng Hu ist eine relativ kleine Inselguppe zwischen Taiwan und China, gehört aber zu Taiwan. Der eine oder andere Einheimische redet auch ganz gerne mal von den "Philippinen von Taiwan". Das mussten wir natürlich persönlich nachprüfen. So machten wir uns Freitag Morgen in aller Frühe auf den Weg zum Flughafen. Um elf Uhr ging unser Flug von Taichung, einem relativ kleinen Flughafen südlich von Hsinchu.
Der Check-in öffnete erst eine Stunde vorher, durch die Sicherheitszone konnte man erst eine halbe Stunde vorher. Da gab es dann auch direkt die ersten Probleme: in unserem Gepäck befand sich ein "dangerous item". Till hatte sein Feuerzeug in einer Hosentasche vergessen. Also Koffer auf, Feuerzeug raus. Wegwerfen? Ach nee, man darf ja eins mit ins Handgepäck nehmen! Macht Sinn.

Nach nur 40 Minuten Flugzeit sind wir dann trotz gefährlichen Gegenständen im Gepäck sicher auf Peng Hu gelandet. Dort wurden wir dann von unserem persönlichen Inselführer in Empfang genommen, einem alten Kapitän a.D. Dieser wurde auf Peng Hu geboren, lebt seit zehn Jahren wieder dort mit seiner Frau und wurde uns von unserer Chinesischlehrerin empfohlen. Er konnte aber für sein alter (73) sehr gutes Englisch und zeigte uns alle wichtigen Orte auf der Insel, unter anderem den Scooter-Verleih und ein paar Strände. 

Gewohnt haben wir unmittelbar an seinem Haus, in einer recht einfachen, aber gemütlichen Hütte. Für umgerechnet 7,50€ pro Nacht konnte man sich nun wirklich nicht beschweren. 

Bei unserer Ankunft wurden wir von dieser netten Kuh begrüßt. Ein relativ seltener Anblick auf Taiwan.

Hier die "Straße" vor unserem "Haus".

Der Innenhof war sehr übersichtlich.


Bis zu acht Leute finden hier Platz. Dann wird es aber relativ eng.

Als anständige Touristen aus wir natürlich erstmal ins Touristeninformationscenter. Auch hier hat man direkt gesehen, wie Taiwan die Arbeitslosigkeit niedrig hält: wir wurden direkt von drei überaus freundlichen Damen in Empfang genommen und umfassend beraten. Wir wollten eigentlich nur etwas essen, aber um halb zwei mittags haben natürlich alle Restaurants geschlossen. Die Zeiten für Frühstück, Mittagessen und Abendessen sind in Taiwan sehr konform. Von 12 bis 1 ist zum Beispiel unsere Kantine auf der Arbeit geöffnet, aber wer erst um 12:30 kommt, wird schon so manche Essensausgabe geschlossen vorfinden.
Auch wenn uns von den Damen in Sachen Mittagessen nicht so sehr weitergeholfen werden konnte, wurden uns viele andere mehr oder weniger interessante Plätze vorgeschlagen. Und ich hatte eine Premiere: zum ersten Mal wollten die einheimischen ein Foto mit mir!

Nachdem wir dann die drei Mitarbeiterinnen der Touristeninformation überglücklich zurückgelassen hatten, haben wir uns die Hauptstadt Makung (oder auch Magong, die Übersetzung ins Englische ist meist nicht so ganz konsistent) vorgenommen. Außer ein paar Tempeln gibt es nicht besonders viel zu sehen, und so haben wir erstmal beim guten alten seven eleven Mittag gegessen.



Die leeren Straßen der kleinen Hafenstadt Makung in der Mittagshitze.
Nachdem wir dann die drei Mitarbeiterinnen der Touristeninformation überglücklich zurückgelassen hatten, haben wir uns die Hauptstadt Makung (oder auch Magong, die Übersetzung ins Englische ist meist nicht so ganz konsistent) vorgenommen. Außer ein paar Tempeln gibt es nicht besonders viel zu sehen, und so haben wir erstmal beim guten alten seven eleven Mittag gegessen. Auch der älteste Tempel in ganz Taiwan konnte uns nicht überzeugen - er wurde gerade umgebaut. So musste ein anderer Tempel herhalten. Wir mussten allerdings nicht lange suchen, auf Peng Hu gibt es schließlich mehr Tempel als Convenient Stores. Und das soll schon was heißen.

Ein frisch rennovierter Tempel.

Wie in allen Gotteshäusern der Insel zieren auch hier kunstvolle Muster und Drachen den Eingang.

Fein säuberlich aufgereihte Opfergaben sollen den Geistern zugute kommen.


Fake money (Falschgeld): wird in rauen Mengen verbrannt, um es den Ahnen (die als Geister umherirren) zukommen zu lassen. Auch fake-iPhones werden gerne verbrannt, damit die Vorfahren im Jenseits auch gut ausgerüstet sind.


Grimmig starren die Wächter des Tempels auf jeden Besucher hinab.

Abends war es dann unsere Mission, ein Restaurant zu finden. Wir haben uns dann für Fisch entschieden. Das Problem: keine Bilder, kein Englisch, und wir kaum Chinesisch. Hat dann auch etwas länger gedauert, bis wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, aber mit Zeigen und ein bisschen Chinesisch hat es dann funktioniert. Und wir haben sehr gut gegessen: drei filetierte Fische, 20 Shrimps und eine große Portion frittierten Reis mit Ei und Gemüse.

Fisch mit Stäbchen essen: gar nicht mal so schwer, wenn der Fisch richtig zubereitet ist.

Wie man sieht, sind alle satt geworden. War doch gar nicht mal so schwer.

Am nächsten Tag haben wir uns mangels Alternativen dann für McDonalds zum Mittagessen entschieden. Dabei ist mir wieder aufgefallen, wie oft man doch als Ausländer auf Peng Hu angestarrt wird. In Hsinchu kommt das schon das eine oder andere Mal vor, in Taipei dafür gar nicht, aber je abgelegener die Region, desto interessanter die wai guo ren, die Fremden. Im besagten fast-food Restaurant war eine Gruppe von kleinen Mädels, bei denen direkt das Getuschel und Gezeige losging, sodass die Mütter dem Spektakel peinlich berührt Einhalt gebieten mussten. Trotzdem wurde weiter hitzig diskutiert und der eine oder andere verstohlene Blick zu uns hinüber geworfen.


Keine falsche Bewegung! Als Ausländer steht man unter ständiger Beobachtung. Die Kinder haben die größten Probleme, ihre Blicken von uns zu lösen.

Nach dem Mittagessen haben wir dann noch geschaut, ob man Makung nicht doch etwas mehr als ein paar Tempel abgewinnen kann. Unsere Ausbeute fiel mehr oder weniger mager aus.

Eine schmackhafte Inselspezialität: Minikuchen mit ganzen mini-Fischen.

Manche Straßen sind im traditionellen Stil gehalten.

Lachende Gesichter, wohin man schaut. So auch dieser Buddha.

Auch hier gibts anscheindend gutes Essen.

Unser weiteres Nachmittagsprogramm bestand aus der Besichtigung eines weiteren Tempels und dem Besuch eines großen Aquariums. Das Tolle an dem Tempel: ein sehr alter Baum, der sich über den gesamten Vorplatz erstreckt. Im Aquarium konnte man die Meereswelt rund im Taiwan etwas näher kennenlernen. 



Für umgerechnet nur 2,50€ konnte man zahlreiche Fische bestaunen.

Ein uralter Baum, der so viele Wurzeln hat, dass er aussieht wie mehrere Bäume.




Saugfische im lokalen Aquarium. Wurden einst von Einheimischen benutzt, um Schildkröten zu fangen, da sie sich am Panzer festsaugen.

Abends waren wir dann vom Kapitän zum Essen eingeladen. Dort wurden wir dann stolz seinen Freunden Kapitäns präsentiert. Bei sehr gutem Essen (im "besten Restaurant der Insel") wurden dann meine Chinesischkenntisse geprüft, und glücklicherweise für gut befunden. Gut gesättigt wollten wir uns dann ins Nachtleben von Makung stürzen - viel war aber nicht los. Daher endete der Tag mit einer guten Runde Skat.


Ein Sashimiteller der Oberklasse.

Das gemeinschaftliche Abendessen findet natürlich wieder am round table statt.

Das standartmäßige Gruppenfoto.


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