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Bitte nicht scharf! Ein sehr wichtiger Ausdruck in Südkorea. |
Südkorea. Eigentlich kein ganz so weit verbreitetes Reiseziel.
Zeichnet sich durch unzählige UNESCO Weltkulturerben, scharfes Essen und eine unverkennbare Popkultur aus. Unter der strengen Beobachtung des direkten Nachbars Nordkoreas, scheint sich der Großteil der Bevölkerung mit der pikanten Situation abgefunden zu haben und füllt den Alltag lieber mit Gangnam Style und E-Sports.
Wie viele andere asiatische Metropolen, so hat auch Seoul viele
verschiedene Seiten und ist sehr facettenreich: auf der einen Seite
Jahrhunderte alte Festungen und Paläste, auf der anderen Seite
hochmoderne Hightech- und Bankenviertel.
Während zum Teil noch alte Menschen ihren Müllkarren durch die Straßen
schieben, verdienen andere Millionen, indem sie professionell
Computerspiele spielen. Neben exotischen und sehr belebten Nachtmärkten findet man auch
totschicke Designerviertel, in denen man sein Jahresgehalt in einer
Stunde ausgeben kann, und der fesche Kaffee im westlich gestylten
Coffeeshop mehr kostet als das Abendessen des kleinen Mannes. Würde mich jemand auffordern, den Charakter dieser Stadt in
einem Wort zu beschreiben, so könnte "kontrastreich" nichtmal
ansatzweise ein passendes Bild erzeugen.
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Willkommen in der Stadt des Gangnam Styles! |
Aber gut, irgendwo muss man ja mal anfangen. Am Anfang hatte ich mir
gedacht, dass wir vielleicht zwei oder drei Tage in Seoul bleiben, und
den Rest unseres Aufenthalts ein wenig durch das Land reisen.
Nach Ankunft in der Hauptstadt haben wir aber gemerkt, dass man alleine
über eine Woche in Seoul bleiben kann, und auch dann nur einen Bruchteil
von dem zu sehen bekommt, was diese Metropole zu bieten hat. Bei 9,8
Millionen Einwohnern aber auch kein Wunder.
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So spektakulär sieht Seoul auf den ersten Blick gar nicht aus - doch hinter den Kulissen hat diese asiatische Metropole einiges zu bieten. |
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Auch hierzulande werden die Transportkapazitäten von gewissen Vehikeln sehr gerne bis ans Limit genutzt. |
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Auch mit dem Recyceln von Altpapier kann man offensichtlich seinen Lebensunterhalt bestreiten. |
Am Freitag Abend aus Taipei gelandet, mussten wir erstmal ein Taxi ins
60km entfernte Stadtzentrum nehmen, da um Mitternacht kaum noch
öffentliche Verkehrsmittel fuhren, und die Geldautomaten am Flughafen
mir kein Geld mehr geben wollten. In der Stadt habe ich dann zum Glück
einen alten Bekannten aus Taiwan gefunden: eine seven eleven convenience
store. Das heißt: 24 Stunden Essen, Getränke und einen Geldautomaten.
Dem Taxifahrer noch schnell seine 70.000 Won in die Hand gedrückt
(umgerechnet circa 50€), und dann ins Hostel. War mehr ein Hotel als ein
Hostel, und für umgerechnet 20€ pro Person pro Nacht kann man sich
wirklich nicht beschweren:
Nach einer sehr erholsamen Nacht auf dem Futon sind wir
dann am nächsten Morgen zum Dongdaemun Culture Park gestartet. Auf dem Weg dorthin konnten wir schon einige interessante Dinge entdecken:
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Warten mit Stil ist in Südkorea offensichtlich sehr wichtig. |
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So weit ist es also schon gekommen! Die Straße wird von Robotern bewandert! |
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Der Umwelt zuliebe wurde hier mal kreativ recycelt. |
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Ein kleiner Eiweißsnack zwischendurch - nach ungefähr zehn Maden hatte ich aber auch genug. |
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Mitten in der Stadt verläuft der Hangang - das hier ist aber nur ein kleiner Seitenarm. |
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Allem Hightech zum Trotz: hier wird noch von Hand geschmiedet. |
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200.000 Won - umgerechnet 140 Euro. |
Danach ging es zum Flohmarkt. In einer großen,
mehrstöckigen Halle wird an über 600 bis zur Decke vollgestopften
Ständen alles Mögliche verkauft. Mit Worten kann man hier nur mäßig gut
beschreiben, daher lasse ich mal wieder die Bilder sprechen:
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Der Flohmarkt ist eine Touristenattraktion - wird aber auch von zahlreichen Einhemischen besucht. |
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Schon vor er Halle werden Schuhe im Beet verkauft. |
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Auch sehr beliebt: Armeeartikel, am besten amerikanischer Herkunft. |
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Zu kaufen gibt es: alles. |
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Elektronikartkel gefällig? Regale werden soweiso überbewertet. |
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Bei soviel Ware bleibt fast keinen Platz für den Verkäufer. |
Auf der Suche nach einem warmen Plätzchen mit heißem Kakao wurden wir
dann von zwei Amerikanern angesprochen. Wir sollten ein Interview auf
Englisch geben, dass das auf einem koreanischen Bildungssender für
Erwachsene ausgestrahlt werden würde, der den Leuten Englisch beibringen
soll.
Als urenglische Muttersprachler haben wir uns natürlich direkt zur
Verfügung gestellt! Und direkt eine Empfehlung für eine gutes Cafe
bekommen, die wir nach 20 Minuten Quatschen auch direkt umgesetzt haben.
Danach sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt, und haben noch die eine oder interessante Entdeckung gemacht:
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Ein einsamer Sänger unterhält vorbeiziehende Passanten. |
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Ein Tor! Gibt ziemlich viele davon, über die ganze Stadt verteilt. |
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Ausverkauf! Tische werden soweiso überbewertet. |
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Ein Fitnessstudio - umsonst und draußen! |
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Der Blick über das nächtliche Seoul - sieht gar nicht mal so stark nach Großstadt aus. |
Ich habe den Eindruck bekommen, dass sich in Südkorea alles um das persönliche Styling dreht. Gefärbte
Haare sind bei jungen Leuten Standart, meist rot oder braun, aber auch
Wasserstoffblond oder Lila oder Türkis sind hier zu finden. Dazu noch
Klamotten in möglichst schrillen Farben, um den K-Pop Stil so richtig
auszugeben. Oder französisches Style, oder Popkultur, oder einfach geschmacklos. Alles dabei. Aber generell scheinen Musik und Tanz sehr verbreitet zu sein:
viele große shopping Malls haben Bühnen vor dem Eingang, auf denen am
Wochenende sehr viele Tanzwettbewerbe stattfinden, bei denen das
Publikum ordentlich mitfiebert!
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Musik, Tanz und Style werden in Südkorea gerne zelebriert. Hier ein Tanzwettbewerb mitten auf der Straße. |
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Dezent inszenierte Werbung für ein Kleidungsgeschäft. |
Den Kontrast hierzu bilden die ganzen Soldaten, die überall in der
Hauptstadt rumlaufen. Besonders an Bahnhöfen oder in öffentlichen
Verkehrsmitteln vergeht keine Minute, in der einem nicht ein junger Mann
in Uniform über den Weg läuft. Das ausgelassene und unbekümmerte Leben
in Südkorea scheint also seinen Preis zu haben...
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In Bahnhöfen begegnet man alle zehn Meter einem Soldaten in Uniform. |
Zum Abendessen haben wir uns dann in einen der Nachtmärkte
gestürzt. Von der Atmosphäre her ähnelt es ganz den taiwanischen Versionen: laut, grell, bunt, und voller Menschen die sich in nach
Frittierfett duftenden Büdchen mit sonderbaren Essen vollstopfen.
Das Problem: weder Englisch noch Chinesisch wird hier
gesprochen, das heißt: viel Körpersprache und Fingerzeigen. Natürlich
wurden wir als Fremde wieder von allen Seiten angestarrt, aber die Leute
waren freundlich und haben sich gefreut, dass zwei Ausländer in ihrem
Restaurant Essen. Außer dem typisch koreanischen, scharf eingelegten
Kimchi (Kohl mit scharfer Soße), hatten wir natürlich keinen blassen
Schimmer, was wir da essen. War aber trotzdem lecker, obwohl mit 5€ pro
Person doch schon relativ teuer.
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Zu den beiden Hauptgerichten (irgendwelche frittierten Sachen) gab es auch einige Beilagen. |
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Sieht was so aus wie in Taiwan: grell, bunt, voll, vermüllt. |
Ganz schön viel für den ersten Tag, von daher sind wir dann
gut gesättigt unverzüglich auf den Futon, um für den nächsten Tag
gerüstet zu sein.
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